Nachdem unser langjähriges Mitglied Naemi Reymann schon seit vielen Jahren von diversen spannenden Kursen in Sachen Unterwasserarchäologie und Denkmalgerechtes Tauchen berichtete und auch selbst Kurse zusammen Thomas Kremers ausrichtet, ergab sich in diesem Jahr die Gelegenheit für TSG Mitglieder, an einem solchen teilzunehmen. Leider war der Kurs nach Ausschreibung über den TSV NRW sehr schnell ausgebucht, aber immerhin konnten 3 TSGler und 2 Ex-TSGler letztlich die Gelegenheit wahrnehmen.
Im Mai fand der theoretische Teil im LWL-Museum für Archäologie Westfälisches Landesmuseum in Herne statt. Der Ort war nicht umsonst gewählt, denn neben der Durchführung des Theoriekurses in den Räumlichkeiten, konnte man sich auch direkt mit praktischer Archäologie vertraut machen.
Nach den Theorieblöcken zu „Quellenkunde“ und „Wasser als konservierendes Medium“ gab es dann eine spannende Führung durch das Museum geleitet von einer Archäologin des Museums. Neben der Besichtigung der Exponate gab es die Möglichkeit, der Expertin ausgiebig Fragen zu stellen und Hintergrundinformationen zu erhalten, die nicht auf den Schautafeln zu finden waren.
Im Anschluss gab es dann noch weitere Theorieblöcke zu „Recht und Verantwortung“, sowie eine Erläuterung der praktisch durchzuführenden Tauchgänge inklusive Informationen zur fachgerechten Durchführung einer Fundmeldung.
Am ersten Sonntag im September konnte die Theorie dann in die Praxis umgesetzt werden. Der Xantener Südsee bietet sich nicht nur wegen seiner hervorragenden Infrastruktur mit großen Parkplätzen und einer Tauchbasis vor Ort an, sondern bietet auch die Möglichkeit, zu Übungszwecken ein über 13 m langes Stahlschiff zu betauchen, das dort für Taucher versenkt wurde.
Beim ersten Tauchgang wurde möglichst genau per Kreuzpeilung an der Oberfläche oberhalb des Wracks die Position bestimmt und dokumentiert.
Beim zweiten Tauchgang wurden dann auf einem Zeichenbrett per Skizze, Notizen und mit Fotos so viel wie möglich über das Wrack unter Wasser dokumentiert: Lage, Aufbauten, Neigungswinkel, Ausrichtung, Länge, Breite (gemessen beispielsweise an der Körperlänge des Tauchers), Besonderheiten, also alles, was für eine spätere Fundmeldung relevant ist.
Nach gemeinsamer Auswertung der Tauchgänge und Erkenntnisse, gab es noch ein kühles Radler (spendiert von Martin), bevor die Teilnehmer mit einer Menge an neuen Eindrücken und Erfahrungen Richtung Heimat aufbrachen.
Herzlichen Dank an Naemi und Thomas für den tollen Kurs!