Australien 2002

Australien

Ein Reisebericht von
Christa und Wolfgang Fiedler

Känguruhs, Koalas und Walhai

 

Während unseres Berufslebens hatten wir uns fest vorgenommen, sobald wir beide Rentner sind, haben wir für längere Reisen etwas mehr Zeit und als erstes geht es nach Australien. Im November 2001 war es dann soweit. Gesagt, getan: Es wurde Australien geplant. Aber das Land ist für „eine“ Reise einfach zu groß und hier im Frühling erwartet unser Garten doch einige Aktivitäten. So entschieden wir uns zuerst für den Süden, die Mitte und den Westen des Landes. Da wir u.a. mit den Walhaien am Ningaloo Riff schnorcheln wollten, sollte es ein Termin sein, an dem dies mit größter Wahrscheinlichkeit möglich ist. Danach mussten die anderen Reiseteile geplant werden. Als Termin ergab sich somit der 16.04.02. bis zum 15.05.02.

Der Reiseteil in Exmouth lief in Eigenregie. Auf der „Boot 2002“ wurden dazu mit dem vor Ort ansässigen Hotelbesitzer die Reiseteile vereinbart und gebucht. Der Rest der Reise wurde von dem Australienspezialist „Mommer Fernreisen“ in Düsseldorf organisiert. Das Zusammenspiel der einzelnen Teile klappte reibungslos.

Die Anreise erfolgte über Düsseldorf und London nach Bangkok, wo wir einem Stop-Over von 2 Tagen einlegten.

Zuerst besichtigten wir Wat Po, das älteste und größte Kloster in Bangkok. Das Tempelgelände ist so weitläufig und so voller Gebäude, Pavillons, Statuen und kleiner Höfe, dass man sich bei diesem Anblick immer wieder überwältigt fühlt. Dazu gehört auch der riesige „Liegende Buddha“, 46 m lang, 15 m hoch und vollständig vergoldet, der zur Zeit restauriert wurde. Danach ging es zum Tempel des smaragdenen Buddhas „Wat Phra Keo“ mit seiner Vielfalt von goldenen Türmen, Pavillons, Tempelgebäuden und mythologischen Fabelwesen. Durch ein Tor betraten wir anschließend das Gelände des Königspalastes und zum Abschluss ging es mit einem TukTuk in die Innenstadt, zur Besichtigung einer weiteren riesigen Buddhastatue. Die Stadt mit ihren Tempeln, den faszinierenden Gebäuden und den Skulpturen begeisterten uns zum wiederholten Male. Da verkraftet man gerne die zu dieser Jahreszeit herrschenden Temperaturen um die 40 Grad im Schatten bei ca. 90 % Luftfeuchtigkeit. Weiter ging es über Sydney nach Melbourne.

Im Innenhof der Tempelanlage „Wat Phra Keo“


Mel
bourne und Philip Island

Der Tag nach unsere Ankunft war bei bedecktem Himmel sehr kühl. So besichtigten wir die Stadt auf besondere Weise. Als Attraktion gibt es eine alte Straßenbahnlinie, benannt mit „City Circle Tram“, die ununterbrochen um die Innenstadt fährt, an viele interessanten Punkten hält und das alles kostenlos. Entsprechend mehrfach wurde sie von uns genutzt. Am nächsten Morgen ging es zu einem Bummel über den „Queen Victoria Market“ mit seinem riesigen Angebot an Fisch, Fleisch, Gemüse und sonstigen Artikeln für den Haushalt. Ebenso Spielzeug und die beliebten Souvenirs wie Bumerangs, Straßenschilder und Aborigines-Handarbeiten, gab es in großer Auswahl.

Um die Mittagszeit brachte uns ein Bus nach Philip Island. Die Besichtigung einer Farm mit Känguruhs und einem Wombat, sowie der Besuch eines Koala Reservats, standen auf dem Programm. Der besondere Anziehungspunkt auf der Insel war aber das Naturschauspiel der „Pinguin-Parade“. So machten wir uns abends auf den Weg zum Strand. Bei Anbruch der Nacht kamen, wie allabendlich, kleine Pinguine (Fairy Penguins) aus dem Wasser, watschelten die Uferböschung hinauf und begaben sich zu ihren Brutplätzen. Zu unserer Zeit sahen wir nur ca. 25 Stück. Leider gibt es, aufgrund der immer wieder verbotswidrig eingeschalteten Blitze bei den automatischen Kameras, ein totales Fotografierverbot. Aber es war auch so beeindruckend, wie die kleinen Kerle sich in Ufernähe sammeln und dann losmarschieren.

Im Oceanarium des Aquariums von Melbourne
(Grey Nurse shark)

Weitere Stadtbesichtigungen folgten, wozu auch das im Januar 2000 fertiggestellte Aquarium gehört. Ein großes Walskelett ziert den Eingangsbereich. Es folgen viele kleine Becken mit Meerwasserfischen, wovon als Besonderheit großen Fetzenfische (Leafy-Sea-Dragon) zu nennen sind. Alles wird begleitet von Multimediaschauen und Versuchsanordnungen zu Unterrichtszwecken. Die großen Becken sind zum Beispiel als Korallenatoll oder als Mangrovebereich sehr ansprechend aufgemacht. Im Untergeschoss dann ein Unterrichtsraum, umgeben von einem riesiges Rundumbecken (2,2 Millionen Liter Wasser), in dem sich große Stachelrochen (Smooth Stingrays), Riesenbarsche, Haie (Grey Nurse sharks, Port Jackson sharks) und eine Vielzahl anderer Spezies tummeln, die aus dem südlichen Teil des Ozeans vor Australien stammen und die es in den anderen Weltmeeren nicht gibt. Wer es mag, kann in diesem Becken auch mit Gerät tauchen.

Mit dem Wohnmobil über die Great Ocean Road nach Adelaide

Am Ende unseres Aufenthaltes in Melbourne übernahmen wir das georderte Wohnmobil. Das Teil war 6,5 Meter lang, was später beim Parken in den Städten doch manchmal erheblich störte. Ansonsten umdenken auf Linksverkehr und es ging nach Geelong, zum Einkauf der ersten Grundnahrungsmittel, wie zum Beispiel Bier. Endpunkt für diesen Tag war Anglesea.

Nach Ankunft wurde der Standplatz für das Wohnmobil gemietet und in der Dämmerung ging es zum Golfplatz, der für seine Känguruhs bekannt ist. Und da standen sie nun, die riesigen Rasenmäher, es mögen an die 100 gewesen sein, teils mit einem Jungtier im Beutel und wenig scheu. Danach folgte das erste Essen und die erste Nacht im Wohnmobil. Morgens ging es nochmals zu Golfplatz, denn das Schauspiel der genussvoll grasenden Känguruhs war einfach zu schön. Außerdem hatte sich an diesem Tag noch eine Schar Kakadus zu den Känguruhs gesellt.

Die Weiterfahrt führte zur Apollo Bay und in den Otway Nationalpark. Bei einer Wanderung durch den Regenwald streiften wir durch riesige Farne und Gehölze.

Vorbei an einer atemberaubenden Küstenformation fuhren wir danach in den Port Camphell Nationalpark. Höhepunkte bildeten darin die Zwölf Apostel und das Loch Ard George. Vor einer Hochebene vulkanischen Ursprungs stehen im Wasser riesige Steinkolosse teils als Felsnadeln oder als Felsschluchten mit großen Brückengebilden. Die geografische Struktur und die Brandung in diesem Bereich führte in der Vergangenheit dazu, dass vorgelagert ein beachtlicher Schiffsfriedhof entstand. So stammt der Name Lord Ard George von dem Segelschoner „Loch Ard“ der 1878 dort sein Ende fand. Über Stege waren alle interessanten Punkte zu erreichen. An dieser Stelle möchten wir erwähnen, dass für den Besucher nicht nur hier, sondern überall in Australien alles Erdenkliche getan wird und wurde, um die Attraktionen und Sonderheiten des Landes zu besichtigen oder zu erleben.

Über Port Campbell und Warrmampool führte unser Weg in den Park “ Tower Hill Game Resereve“, der sich direkt an einem erloschenen Vulkan befindet. Hier konnten wir Känguruhs, Emus und einen verschlafenen Koala beobachten. Endstation für diesen Tag war Port Fairy. Leider hatte sich das Wetter verschlechtert und nachts gab es heftige Regenschauer. Der nächste Morgen brachte wieder Sonnenschein und es ging nach Portland. Auf der Landzunge von Cape Nelson besuchten wir den Leuchtturm und, auf einem kurzen Spaziergang, betrachteten wir die eindrucksvolle Küstenlandschaft von oben. Nächste Station war dann Cape Bridgewater, mit seinen 120 m hohen Felsenklippen einer der höchsten Punkte der südlichen Küste. Dort waren unsere Ziele die Blue Hole und der versteinerte Wald (petrified forest). Weiter ging es nach Nelson und in den Lower Glenelg National Park. In diesem Bereich hat die Natur Tropfsteinhöhlen geformt, von der wir die schönste, die Princess Margaret Rose Cave, besichtigten. Bei Nelson endet die Great Ocean Road und geht in den Princes Highway über. Hinter Mont Gambier verließen wir den Highway in Richtung Nordost und erreichten gegen abend Penola mit unserem Campingplatz für die Nacht. Eine große Schar rotblauer Papageien waren dort unsere Gesellschafter.

Durch ein Weinbaugebiet fuhren wir weiter zur „Bool Lagon“. Leider war zu unserer Zeit die Lagune ausgetrocknet, so dass die geplante Vogelbeobachtung ins „Trockene“ fiel. Und weiter zu den Naracoorte-Höhlen. Die Höhlen liegen in geringer Tiefe und sind teilweise mit der Oberfläche verbunden. Dies hat dazu geführt, dass viele Tiere in diese Höhlen fielen. Wir besuchten davon die Alexandria Cave, die Wet Cave und die Victoria Fossil Cave, in der entsprechende Objekte zu besichtigen waren. Von dort ging es bei schönstem Wetter wieder in Richtung Küste nach Kingston, einer Stadt, die für ihre Hummer bekannt ist. Was wir abends gegessen haben, braucht sicher nicht erwähnt zu werden.

Nächstes Ziel war der Coorong National Park, ein Refugium für Wasservögel. Am Jacks Point konnten wir nur in der Ferne einige Seevögel und Pelikane erkennen. Bei der Weiterfahrt zum Parnaka Point dagegen beobachteten wir viele Pelikane, die in großen Gruppen fischten. Gegen abend erreichten wir den Murray River und den Ort Murray Bridge mit seiner beeindruckenden Brücke. In der Nähe fanden wir wiederum einen sehr gepflegten Stellplatz für die Nacht.

Weiter ging es in Richtung Adelaide, wobei der Besuch des Cleland Wildlife Parks auf dem Plan stand. Und hier hatten wir sie nun, die Koalas. Circa 25 Stück wurden dort betreut. Einige waren auch in der Mittagszeit munter, dackelten über den Boden oder kletterten in den Gehegen herum. Frische Eukalyptuszweige wurden ihnen angeboten und gefressen. Als Besonderheit gab es für ca. 2 Stunden einen besonders lieben Kerl, den man streicheln konnte. Auch das Fotografieren war erlaubt und kein Problem. In einem Nebengehege mussten die Kerle gerade das tägliche Wiegen über sich ergehen lassen. Liebevoll über die Schulter genommen, auf die Waage und wieder zurück zum Weiterschlafen. Man konnte sich fast nicht von ihnen trennen.

Ein Beutelteufel (Tasmanischer Teufel)

Auch weitere Tiere der Region hatten in naturnahen Gehegen ihren Lebensraum. Einige mussten zwangsläufig gesondert untergebracht werden, wie zu Beispiel die Beutelteufel, die Dingos und die Wombats. Ein großer Teil ist dagegen in Freigehegen untergebracht, zu denen die Besucher freien Zutritt haben und somit für uns ein direkter Kontakt mit den Tieren möglich war. Verschiedene Arten von Känguruhs, die zu dieser Gruppe gehörenden Wallabies, Emus, Reptilien, Cape Barren Gänse, Papageien und weitere Vogelarten waren beliebte Anschauungs- und Fotoobjekte, die kleinen Känguruhs aber auch willige Streicheleinheiten.

Am Abend wurde in Adelaide das Wohnmobil zurückgegeben und wir zogen ins Hotel. Ein Abendspaziergang in der Stadt beendete diesen erlebnisreichen Tag.

Mit dem Bus und der Fähre nach Kangaroo Island

Von Adelaide aus folgte eine 2-Tagestour nach Kangaroo-Island. Im Parndana Wildlife Park, der vor allem eine Zufluchtsstätte für verwaiste und verletzte Tiere ist, hatten wir die Möglichkeit, Koalas zu streicheln, zwischen Wallabies und Känguruhs zu spazieren und diese mit der Hand zu füttern. Aber auch den seltenen Echidna, ein Schnabeltier mit Borsten wie ein Igel, konnten wir hautnah erleben. Nächste Station war die Seal Bay. Hier tummelten sich am Strand die australischen Seehunde. Weiter ging es zur Emu Ridge Eucalyptus Oil Distellery, in der zur entsprechenden Jahreszeit ein natürliches Öl auf traditionelle Art gewonnen wird. Aus eigener Erprobung ist dies u.a. ein ideales Mittel gegen den Juckreiz bei Insektenstichen. Nachfolgend besuchten wir die Clifford Honey Farm, auf der noch die sehr produktiven reinrassigen ligurischen Bienen existieren und von denen einzelne Königinnen weltweit exportiert werden. Abends dann ein weiteres Naturereignis: Allabendlich kommen auch hier die kleinen Fairy-Pinguine an Land um dort zu brüten. Im Licht einer Rotlichtlampe entdeckten wir eine Vielzahl im steinigen Uferbereich und an der Hafenmauer in Kingscote, dem Ort unserer Übernachtung.

Links ein Echidna

Für den zweiten Tag hatte wir ein 4-WD-Fahrzeug mit einem einheimischen Führer gechartert. Der Grund war: Nur diese Leute haben Zutritt zu sonst verschlossenen Bereichen der Insel und vor allem kennen sie Plätze, an denen Koalas frei leben. Morgens ging es in einen Wald, auf dessen Boden sich hunderte von Schmetterlingen versammelt hatten und beim Nähertreten aufflogen. Koalokot auf dem Boden zeigte ihre Anwesenheit, wir konnten zu diesem Zeitpunkt aber keine entdecken. Als Nächstes besichtigten wir den Leuchtturm von „Cape du Couedic“ und den „Admirals Arch“ mit seiner Pelzrobbenkolonie. Draußen erkannten wir einen luftausblasenden Wal. Es folgte das Erklimmen der Remarkle Rocks, einer bizarr anmutende Felsformation, die durch Wind und Wasser ihre kuriose Form erhalten hat. Im Flinders Chase Nationalpark leisteten uns frei lebende Känguruhs Gesellschaft bei unserem Mittagspicknick.

Am Spätnachmittag brachte uns der Führer zu einer versteckt liegenden und kleinen Farm. Ausstiegen, auf der Zufahrtsstraße spazieren und in die an den Seiten stehenden Bäume schauen. Und dort schliefen sie oder erwachten gerade und schauten auf uns herunter, viele Koalas in freier Natur. Zum Abschluß des Tages dann eine kleine Wanderung durch das Gebiet der großen Känguruhs. Zwischen vielen Agave-Gewächsen beobachteten sie uns neugierig aber doch aus sicherem Abstand. Beim Näherkommen entfernten sie sich schnell und mit beachtlich großen Sprüngen.

Am Abend ging es zurück auf die Fähre, mit dem Bus nach Adelaide und am Tag darauf mit dem Flugzeug nach Alice Springs.

Eine Campingsafari in das Herz von Australien

Das Herz von Australien und damit den nächsten Teil der Reise wollten wir auf eine andere Art erleben und entsprechend hatten wir gebucht. Mit einem Campingbus und angehängtem Trailer ging es früh morgens über den Stuart Highway in Richtung Uluru Nationalpark. Nach einem Zwischenstopp auf einer Kamelfarm (der Ritt auf einem der Tiere wurde angeboten) und einem weiteren Stopp an einem Salzsee, kam nach ca. 430 km der Mount Conner in Sicht, der von weitem ähnlich wie der Ayers Rock aussieht.

Einige Zeit später erreichten wir das stationäre Safari Camp, wo das Mittagessen gemeinsam zubereitet und eingenommen wurde. Am Nachmittag führte die Fahrt zu den majestätischen Olgas (Kata Tjuta). Wir wanderten dort einige Stunden bis zum „Valley of the Winds“. Danach ging es zum Sonnenuntergang zum Ayers Rock (Uluru). Bei strahlend blauem Himmel sahen wir ihn rot aufleuchten, bis es langsam dunkel wurde. Zurück ins Camp bereitete die Gruppe gemeinsam das Abendessen. Bevor wir uns ins Zelt mit den Feldbetten und in die Schlafsäcke verkrochen, beobachteten wir in der klaren Nacht noch eine Zeitlang den brillanten Sternenhimmel. Am nächsten Morgen ging es vor Sonnenaufgang auf die andere Seite des Felsens. Von dort sahen wir ihn nochmals im Sonnenaufgang erstrahlen.

Den Ayers Rock zu besteigen, war unser nächstes Ziel. Aus religiösen Gründen sehen es die Aborigines nicht gerne, dass man ihr Heiligtum besteigt, andererseits sehen sie aber auch gerne die Einkünfte aus dem Tourismus in diesem Gebiet. Der Fels ist 348 m hoch und der Weg nach oben 1,6 km lang. Ca. 200 Tage im Jahr ist der Aufstieg wegen zu heftiger Winde gesperrt. Wir hatten Glück und so hangelten wir uns an Pfählen befestigte Eisenketten den Berg hinauf und später wieder hinunter. Oben hat man einen spektakulären Rundblick über das ganze Gebiet. Wieder unten angekommen umrundeten wir eine Teil des Berges, wobei man erst jetzt erkennen konnte, wie zerklüftet das Gestein ist. Dabei besichtigten wir Höhlen mit Aborigines Zeichnungen. Zurück zum Camp, Essen, und weiter ging es in Richtung des nächsten Camps, der Kings Creek Station. Unterwegs wurde ca. 1 cbm Holz gesammelt, wofür merkten wir erst abends. An/in einem riesigen Lagerfeuer wurde in Kübeln Brot gebacken und andere Speisen zubereitet, ein beschaulicher Ausklang für diesen Tag mit abschließend einem Blick in den klaren Sternenhimmel.

Am folgenden Tag ging es sehr frühzeitig zum Kings Canyon, welches in den George Gill Gebirgskette liegt. In einer 4-stündigen Wanderung erstiegen und durchstreiften wir das Gebiet, standen oder lagen an der Kante von Felsschluchten und schauten in die beklemmende Tiefe, stiegen in das Canyon zu einem See hinab, in dem man Baden konnte und erfreuten uns an dem geologischen und floristischen Naturgegebenheiten.
Danach ging es mit Pausen an Sanddünen und dem „desert oaks country“, wo wir große Schwärme von Papageien aber auch einige Ureinwohner des Landes beobachten konnten, zurück nach Alice Springs.
Unvergesslich ist dabei ein plötzlicher Zwischenstopp unseres Fahrers. Der Grund war: Er hatte am Straßenrand eine ansonsten schwer zu entdeckende Echse gesehen. Ein paar Meter zurück, aussteigen und wir hatten ein bewundernswertes Fotoobjekt.

Unsere Echse, ein Dornteufel (Thorny Devil)

Schnorcheln mit den Walhaien am Ningaloo-Riff

Der Flug ging von Alice Springs über Perth, wo wir eine flugtechnisch bedingten Übernachtung einlegen mussten, nach Learmouth. Dort übernahmen wir den georderten Mietwagen und waren nach einer Stunde in Exmouth. Unser Hotel, auch gleichzeitig Tauchbasis, war das Sea Breeze Resort, eine gemütliche Anlage unter Leitung von Axel Passek, einem gebürtigen Deutschen, der erst vorn kurzem die australische Staatsbürgerschaft annahm. Die Anlage liegt zur Zeit noch in einer US-Navi-Basis, so dass noch ein Passierschein benötigt wurde. Das Ningaloo Reef, vielgelobt, ist das längste Randriff der Welt (260 km). Wir hatten aber nur das Schnorcheln mit den Walhaien vorgesehen und so warteten wir gespannt auf eine erneuten Begegnung mit diesen Riesen.

Am Tag nach unserer Ankunft brachte uns morgens ein Kleinbus zur Liegestelle des vorgebuchten Schiffes. Übersetzen mit dem Schlauchboot und Auslauf, kein Problem. Die Organisation lief dann wie folgt: Über uns kreiste ein kleines Flugzeug und hielt Ausschau nach Walhaien. Wurde einer gesichtet, so wurden per Funk die unten kreuzenden Schiffe informiert, zu unserem Zeitpunkt waren es 3 Stück. In Reihenfolge der Ankunft kreuzte jedes Schiff dann ca. 250 m vor dem Hai zügig seine Zugbahn. Unmittelbar in der Zugbahn ging es dann 10er Gruppen ins Wasser. Wartend sah man den Hai kommen und ein chaotisches daneben oder nachschwimmen begann, bis der Hai nicht mehr erkennbar war. Anschließend wurde man eingesammelt. In Folge mit den anderen Schiffen wurde diese Aktion bei uns 4 mal wiederholt. Der Walhai ist zwar sicher jedesmal erkennbar, aber die Disziplinlosigkeit in der Gruppe störte doch erheblich. Für den, der noch nie einen Walhai gesehen hat, ist das o.K., ansonsten aber nicht empfehlenswert. Wer mochte, konnte dann nachmittags mit Gerät direkt am Riff tauchen.

In der Folgezeit erforschten wir die Umgebung von Exmouth und den Cape Range National Park in eigener Regie. Känguruhs, Emus, eine Vielzahl von Kakadus und interessante Termitenhügel wurden gesichtet. Der Leuchtturm (Vlaming Head Lighthouse) wurde bestiegen, wobei wir auch seine Geschichte erfuhren. Zusätzlich unternahmen wir eine Safari-Tour mit dem Geländewagen. Damit ging es über unbefestigte Routen wiederum zum Cape Range National Park. Das Besondere bestand darin, dass wir dabei bis zum Yardie Creek Canyon kamen. Dort stiegen wir in ein Boot und fuhren zwischen Felsen das Gewässer hinauf. Rechts und links konnten wir die seltenen Schwarzfuß-Felsen-Känguruhs (Rockwallabies) beobachten. Bei einem Zwischenstopp konnten wir an den herrlichen Sandstrände in dieser Region Baden und Schnorcheln. Auf dem Rückweg hielten wir bei Einbruch der Dämmerung nochmals am Leuchtturm, um von dort den Sonnenuntergang zu beobachten.

Nach Beendigung des Aufenthaltes in Exmouth erfolgte der Rückflug nach Perth mit einem Zwischenstop von einem Tag. Eine sehens- und hörenswerte Attraktion waren für uns dort die Swan Bells, ein zur Erinnerung an James Cook und zum Jahrtausendwechsel fertiggestellter Turm mit 12 Glocken. Eine Fahrt über den Swan River führte uns nach South Perth, wo wir einen herrlichen Ausblick auf die Skyline der Stadt hatten. Am nächsten Tag ging es nach Singapur, wiederum mit einem Stop-Over von 2 Tagen. Ein Spaziergang führte uns zum kleinen Merlion am Fluss und zur Orchid-Road. Nachmittigs fuhren wir mit dem Bus und der Cable-Car nach Sentosa, besuchten den großen Merlion mit seinen faszinierenden Brunnen (Merlion walk) und abends sahen wir uns die großartigen Wasserspiele mit Licht- und Laserschau an. Am letzten Tag blieb noch Zeit für die Besichtigung von Chinatown mit seinem sehr schönen Tempel. In der Nacht erfolgte der Rückflug nach Frankfurt und das letzte Stück mit der Bahn nach Grevenbroich.

Alles in allem war es eine sehr eindrucksvolle Reise und Australien wird uns sicher nochmals wiedersehen.

Fotos: Wolfgang Fiedler, Kamera: Nikon F 3, Nikonos 3, Film: Kodak Chrom 100