MEGALODON, der größte Räuber aller Zeiten
– Mehr als eine Legende –
Vor vielen Millionen Jahren beherrschte der gigantischste Raubfisch aller Zeiten die Ozeane unseres Planeten: Der Carcharocles megalodon, ein vermutlich bis zu 20 Meter langer Gigant. Er lebte im Miozän vor 24 bis 5 Millionen Jahren und starb vermutlich vor etwas 1,5 Millionen Jahren zum Ende des Pliozän aus. Das Maul eines ausgewachsenen Megalodon mit einem Gewicht von mindestens 20 Tonnen übte bei einem Biß auf das Opfer einen gewaltigen Druck von mehr als 3.000 Kilogramm pro Quadratzentimeter aus. Er hätte einen weißen Hai mit einem Bissen verschlingen können. Seine bevorzugte Nahrung waren wohl Wale, was durch viele fossilen Walfunde mit gigantischen Bissspuren belegt werden konnte.
Hier ein kleiner aber sehr plastischer Größenvergleich, der in etwa die Größenverhältnisse wiedergibt:
Obwohl immer noch oft behauptet und selbst in der Litaratur nachzulesen ist, stammt der „moderne“ Weiße Hai Charcharodon carcharias nicht vom Megalodon ab. Man hat dies über eine lange Zeit vermutet, deshalb war die ursprüngliche Benennung des Megalodon Carcharodon megalodon. Später hat man dann doch erkannt das der Megalodon eine ganz andere Zahnform hat, und hat ihn dann einer eigenen Gattung -Carcharocles- zugeordnet. Erwiesen wurde auch das der Weiße Hai vom Mako abstammt, wie man an dem Bild unten gut erkennen kann. Hier ist besonders die Entwicklung hin zur Sägezahnung schön zu sehen. Dank für Info und Bild an Markus Herder.
Fossile Haizähne gehören zu den am häufigsten gefundenen Fossilien weltweit. Da Haie zu den Knorpelfischen gehören, bleiben von ihrem Skelett im Sediment lediglich die Zähne erhalten. Der Knorpel zersetzt sich und die verbleibenden Zähne bilden im Sediment Fossilien. In Europa gibt es nur sehr wenige Fundorte, an denen fossile Megalodon Zähne gefunden werden. In den USA sind diese dagegen deutlich häufiger zu finden. Die größten gefundenen Zähne haben eine Kantenlänge von sage und schreibe 18 cm. Diese sind jedoch absolut selten zu finden und werden von Sammlern praktisch nicht gehandelt. Kleinere Zähne werden je nach Zustand und Größe teils mit Preisen von einigen hundert bis tausend US$ gehandelt.
Für mich persönlich war es schon immer ein Traum, einen solchen Zahn zu besitzen und damit ein Relikt aus den Urzeiten der Ozeane in den Händen zu halten. Und in der Tat war es ein tolles Gefühl, einen solchen tiefschwarzen gigantischen Zahn von über 150 Gramm Gewicht zu berühren. Selbst der Geruch lässt erahnen, dass dieses Überbleibsel eines gigantischen Jägers Millionen von Jahren im Sediment eines Flusses gelegen hat.
Zahn eines C. megalodon (Originalgröße:
13,5 cm Kantenlänge)
Das Sammeln solcher fossilen Haizähne ist für mich mittlerweile eine Faszination geworden. Je mehr man sich mit der Materie befasst, umso häufiger stößt man auf weitere Wunder. Auch die fossilen Zähne anderer Haiarten wie den ausgestorbenen prähistorischen Makos oder anderen Makrelenhaien sind gigantisch.
Von links nach rechts: Megalodon aus USA, Mako aus USA (Isurus hastalis), Makrelenhai aus Marokko (Otodus obliquus), Mako aus Chile (Isurus hastalis), Squalicorax pristodontus aus Marokko. Je nach Fundort und Art des Sedimentes, in dem die Zähne versteinert sind, haben sie die unterschiedlichsten faszinierenden Farbschattierungen von tiefem Schwarz über goldbraun bis perlmutt und sandfarben. Das Lichtspiel im Sonnenlicht ist umwerfend. Das Alter dieser Zähne liegt zwischen ca. 3 und ca. 70 Millionen Jahren (auch von links nach rechts). Die Zähne haben teils eine messerscharfe Kantenzahnung und sind pfeilspitz.
Leider gibt es für echte Interessenten der Materie nicht all zuviel an Informationen. Ein sehr empfehlenswertes Buch ist dieses (links) von Mark Renz. Es beinhaltet neben tollen Fotos auch einige Infos zu anderen Haiarten und zu Fundstellen weltweit (auch Europa). Es ist leider nur in Amerika erhältlich, kann aber z. B. über amazon.com bestellt werden.
Zum Schluss noch eine Frage, die sich (sicher nicht nur mir) förmlich aufdrängt:
Wäre es möglich das dieser gewaltige Jäger des Meeres noch heute in der Tiefsee lebt? Immerhin ist sein Verschwinden genau betrachtet in der Erdgeschichte erst gestern gewesen. Hier sollte man an den Quastenflosser denken, der es schaffte Jahrmillionen nach seinem offiziellen Aussterben noch zu überleben. Es gibt immer wieder Berichte von Fischern, die auf hoher See gewaltige Haifische gesehen haben wollen, größer als alle Haie die sie kannten. Es gibt sogar einzelne Berichte, dass diese Giganten sich über Fischernetze hermachten um den Inhalt zu verschlingen. Sichtungen erfolgten sowohl im offenen Atlantik als auch im pazifischen und indischen Ozean. Bisher wurde jedoch noch kein totes Tier als Beweis für die Weiterexistenz dieses Raubfisches vorgefunden. Vielleicht eines Tages …
Durch mittlerweile sehr gute Kontakte zu Sammlern aus Europa und den USA bekomme ich regelmässig eine ganze Anzahl sehr schöner Zähne für meine Sammlung und gebe ab und zu auch das eine oder andere Stück ab. Wer Interesse an einem solchen „Schatz“ hat, kann mich gerne per E-Mail kontakten.