Mabul-Sipadan, Malaysia / Borneo 2000

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Mabul-Sipadan 2000

Tauchgebiet, die Inseln Mabul, Sipadan und Kapalai
Sipadan Water Village Resort, Mabul
Ein Reisebericht von Christa und Wolfgang Fiedler

Im Januar dieses Jahres hatte das Sipadan Water Village Resort erstmalig einen Informationsstand auf der BOOT 2000, wo wir Einzelheiten erfuhren. Von der hohen Qualität der Anlage überzeugt buchten wir eine Reise über Sun und Fun mit folgenden Komponenten: Von Grevenbroich nach Frankfurt und zurück mit der DB (Rail und Fly).

Hinreise, Flug mit Malaysia-Airlines nach Kuala Lumpur, einen Tag als Stop over in Kuala Lumpur, am nächsten Tag Flug nach Kota Kinabalu und weiter nach Tawau, Landtransfer nach Semporna und mit dem Speedboot nach Mabul, 11 Tage im Water Village Resort mit NON-Limit-Tauchen, weiter nach Sandakan mit einem Tagesausflug in das Sepilok Nature Resort, Stadtbesichtigung mit Fischmarkt, Orang Utan Beobachtung, eine Wanderung durch den Tropenwald des Sepilok Nature Resort mit abschließender Bootsfahrt nach Sandakan. Rückflug nach Frankfurt.

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Die Ereignisse des Jahres, mit der Geiselnahme auf Sipadan und den nachfolgenden Aktionen auf Jolo, machten uns vor Antritt der Reise zwar unsicher, aber vor Ort gab es keine Probleme. Im Gegenteil: Mabul, insbesondere aber das Water Village Resort, ist wohl einer der sichersten Domizile in diesem Bereich.

Gründe:
Auf der Insel befindet sich eine Polizeistation und abends lag regelmäßig ein Polizeiboot am Steg des Water Village Resorts. Nachts patrollierten bewaffnete Polizisten regelmäßig im Resort selbst. Aufgrund seiner Bauweise ist eine im Wasser und auf Stelzen gebaute Anlage für alle Anwesenden sehr sicher.
Warum die Anlage in keinem Katalog der uns bekannten Reiseveranstalter angeboten wird, ist uns unverständlich. Im Vergleich zu den anderen Anlagen, von denen wir die auf Mabul in Augenschein nehmen konnten, ist für Taucher das Water Village Resort wohl die beste und für uns, aufgrund von BOOT 2000-Sonderkonditionen, die günstigste Anlage vor Ort.
Bei Malaysia Airlines gibt es für Taucher insgesamt 35 Kg Freigepäck. Die moderne B 747 für den Langstreckenflug hatte so Monitore für alle Sitze (auch für die Economy Class), auf denen jeder sein persönliches Programm gestalten konnte.

Allgemeines:
Die Inseln Sipadan und Mabul, sowie die Anlage Kapalai, liegen in der Celebes-See und gehören zu Malaysia. Sipadan wächst wie ein Pilz aus der See, mit einem Drop Off bis ca. 1200 Metern und ist vom Festlandsockel Borneos völlig abgetrennt. Mabul und die Anlage Kapalai sind mit dem Festlandsockel verbunden und entsprechend flach und typisch sind die Tauchgebiete.
Das Klima ist tropisch mit ca. Temperaturen von tagsüber 32 Grad, nachts 22 Grad, Luftfeuchtigkeit ca. 90 % und einer Wassertemperatur zwischen 26 und 31 Grad Ein mindestens 3mm Neopren ist zum Tauchen deshalb zu empfehlen. Die Regenzeit liegt hauptsächlich in der Zeit von Dezember bis Januar. Aber auch in unserer Reisezeit (Oktober) gab es bereits die ersten Vorboten, d.h. nachts und gelegentlich auch tagsüber kurze Regenschauer.

Unsere Unterkunft und Tauchstation:
Das Water Village Resort: In Ausstattung und Komfort ist es gut bis sehr gut. Mittags und abends stand ein gemischtes Buffet aus chinesischen, japanischen aber auch für Europäer geeigneten Speisen zur Verfügung. Täglich gab es etwas Besonderes. Wasser, Fruchtsäfte, Tee und Kaffee waren im Preis inbegriffen. Nur alkoholische Getränke sind in gesamtem Bereich von Borneo sehr teuer. Beispiel: Eine Flasche Bier, 0,7 Ltr., kostet umgerechnet ca. 8 DM. Die Tauchbasis ist sehr gut und organisatorisch die beste stationäre Basis, die uns weltweit bisher begegnet ist. Sie ist für maximal 100 Taucher ausgelegt. Alu-Flaschen/10 Liter mit INT.-Anschluss sind die Norm. Mit den Glasfiber-Booten, jeweils mit mindestens 2 x 100 PS bestückt, ist jeder Tauchplatz in kurzen Zeit zu erreichen (Sipadan je nach Wetter ca. 35 Minuten). Jede Gruppe, die in der Regel aus ca. 6 Tauchern besteht , fährt täglich mindestens einmal an die Tauchplätzen vor Sipadan. Weitere Tauchplätze liegen vor Kapalai und Mabul selbst. 3 Tauchgänge mit dem Boot sind obligatorisch. Hinzu kommen NON-Limit Tauchgänge am Hausriff. Nachttauchgänge oder ein Tauchgang in einer Mangrovebucht sind gegen Zusatzberechnung möglich. Jeder Tauchguide hat sein spezielles Gebiet und entsprechend wird mit jeder Ausfahrt gewechselt. Der Wunsch nach Spezies wird entsprechend erfüllt (such dir vorher etwas in den Bestimmungsbüchern aus was es hier in der Gegend gibt und es wird dir gezeigt). Es ist unglaublich, aber die Guides konnten alle unsere Wünsche erfüllen.

Sehr gute Bestimmungsbücher, die Besten, stammten aus Japan und China, sind reichlich vorhanden und vor und nach jeder Ausfahrt sehr beliebt. Insbesondere die Japaner sind bei der Bestimmung von Spezies sehr ehrgeizig.

Die meisten Taucher sind Japaner. Der Grund mag darin liegen darin, dass Tokio nur ca. 6 Flugstunden entfernt liegt. Leider sprachen die Japaner kein oder nur ungern englisch, sodass fast keine Unterhaltung möglich war. Europäer oder auch Amerikaner gab es vor Ort in unserer Zeit fast keine. Trotzdem; Entgegen allen Vorurteilen haben wir dort fast nur gute japanische Taucher/innen kennengelernt.
Die Anlage ist über einen festen Steg mit der Insel verbunden, auf der auch der benötigte Strom erzeugt wird. Spaziergänge sind dort problemlos möglich.

Die Tauchplätze:
Sipadan: Am South Point trafen wir die berühmte Ansammlung unzähliger Barrakudas (Sphyraena putnamiae). Sofern keine Strömung anliegt, bilden sie den in Fotos immer wieder gezeigten Kreisel. Wir hatten das Erlebnis und konnten in diesem Kreisel Tauchen. Am Barrakuda Point sahen wir eine große Anzahl von Büffelkopfpapageienfischen (Bolbometopon muricatum), ebenso einen riesigen Schwarm von Großaugenmakrelen (Caranx sexfasciatus) und immer wieder Schildkröten. Sipadan ist deshalb der Bereich für Großfische. Die Sicht dort betrug zwischen ca. 15 und 50 Meter.

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Zu unserer Zeit gab es nur weinige Taucher vor Sipadan. Auch die manchmal von den Veranstaltern geforderte Zusatzberechnung für das Tauchen vor Sipadan gab es nicht, bzw. war dies im Preis des Sipadan Water Village NON-Limit Tauchen enthalten. Für Preisvergleiche sollten solche Punkte beachtet werden
Mabul und Kapalai: Die Besonderheit dieser Tauchgebiete liegt im Kleinen, d.h. bis in den Makro Bereich.

Mabul ist überwiegend das Gebiet für Seepferdchen, Nacktschnecken, Geistermuränen, Schaukelfische und einer Sepia, dem Flamboyant Cuttle Fish. Eine bemerkenswerte Sache am Hausriff ist die Aktion des Water Village Resort, dort Korallen neu anzusiedeln. Wir konnten die Sache in Augenschein nehmen und die ersten Erfolge sind sichtbar, d.h. die Korallen leben und wachsen. Auch die einheimischen Inselbewohner spielen dabei mit und schonen den abgesperrten Bereich.
Kapalai ist ebenfalls eine auf Stelzen gebaute Anlage, aber ohne Anbindung an eine feste Insel. Am Riff dieser Anlage trafen wir in einer Tiefe von ca. 25 Metern insbesondere Krötenfische (Antenharius commersoii) und auch die ersehnten Geisterfetzenfische (Solenostomus paradoxus). Ferner entdeckten wir dort viele Arten von Nacktschnecken und Gobis, den Flamboyant Cuttle Fish, Schlangenaale, Fangschreckenkrebse und andere kleine Krebse. Die Sicht bei Mabul und Kapalai betrug ca. 5 bis 10 Meter.
Einige der eindruckvollsten Begegnungen unter Wasser auf diesen Gebieten:

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Krötenfisch

Geisterfetzenfisch

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Flamboyant Cuttle Fish

Eine Besonderheit ist der Flamboyant Cuttle Fish (Metasepia prefferi). Es handelt sich dabei um eine über Grund schwimmende (wuselnde) ca. 15 cm lange Sepia, die in Intervallen laufend die Farbe verändert. Wir konnten beobachten, wie sie mit einem plötzlich ausgefahrenen und ebenfalls ca. 15 cm langen Fangarm kleine Fische fing. Am Hausriff von Mabul konnten wir den Ersten und vor Kapalai einen Zweiten beobachten.

Der Besuch des Sepilok Nature Resort brachte die gewünschte Begegnung mit den frei lebenden Orangs. Die anschließende Wanderung durch den Dschungel brachte die ersten Erfahrungen mit Blutegeln.

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Für weitere Infos stehen wir gerne zur Verfügung. Christa und Wolfgang.

Unterwasserfotos: Christa und Wolfgang Fiedler, Kamera NIKONOS 3 mit Marinsolar Duoblitz, Hydro Vorsatz, Makro Vorsatz 1:2 und Sea and Sea Blitz.