Bonaire, Niederländische Antillen 2012
Ein Bericht von Angela und Bernhard Dinter
Reisemonat August
Auch unser zweiter Aufenthalt auf der Antilleninsel Bonaire hat uns wieder sehr gut gefallen. Die erneute Wahl der Anlage Caribbean Club als Unterkunft haben wir nicht bereut. Die Unterbringung erfolgte im neuen Teil der Anlage welcher zur Zeit aus zwei Apartmenthäusern, sieben Villen mit zwei Schlafzimmern und einer Honeymoonvilla mit eigenem Poolbereich besteht. Im älteren Teil der Anlage befinden sich noch die kleineren Apartments, das Restaurant und die Tauchbasis sowie ein zweiter Pool. Unser Apartment im ersten Stock eines Apartmenthauses verfügte über zwei Schlafzimmer, zwei Bäder, eine etwa 25 m ² große Wohnküche mit kompletter Küchenausstattung, sowie einer 30 m² großen überdachten Terrasse mit Meerblick. Auch im jetzigen Urlaub stellten wir fest, die Insel ist die Taucherinsel schlechthin. In den Neubauten hat jede Wohneinheit der Anlage einen separaten Equipmentraum. Entweder direkt am Bungalow oder bei den Apartmenthäusern angrenzend an die Parkplätze, jeweils direkt mit Spülmöglichkeit des Equipments.
Bonaire ist keine Taucherregion in der man zu bestimmten Jahreszeiten besondere Highlights zu sehen bekommt. Trotzdem konnten wir uns während unserem Aufenthalt zusätzlichen zu den normalen Rifffischen über Sichtungen von Seepferdchen, Anglerfischen, Kalmaren und Mantas freuen. Sogar Delfine wurden während unseres Urlaubes unter Wasser gesichtet, und im Mai gab es eine Walhaibegegnung am Tauchplatz The Lake. Leider sieht man auch hier wie in der übrigen Karibik vermehrt eingewanderte oder aus Aquarien entsorgte Nachkommen von Rotfeuerfischen. Diese entwickeln sich mehr und mehr zur Plage, da sie hier keine natürlichen Freßfeinde haben und im Wachstum je Exemplar bis zu 250 Jungfische pro Tag verzehren. Man versucht diese durch kennzeichnen und Meldung an zentraler Stelle mit anschließendem Speeren zu dezimieren. Das was uns an unserem Urlaub auf Bonaire jedoch wieder am besten gefallen hat, man bestimmt selbst den Tauchplatz, die Tauchzeit, die Anzahl der täglichen Tauchgänge und man muß sich nicht an vorgegebene Tiefen- oder Zeitlimits halten. Einfacher gesagt, Du kannst den Urlaub so gestalten wie Du willst.
Schöne Strände sucht man auf Bonaire leider vergebens, wir fuhren in dem Fall zum Plaza Resort, hier gibt es einen Eingang direkt am Strand, der Zugang zum Tauchplatz ist frei zugänglich wie bei allen Tauchplätzen auf der ganzen Insel, bei Benutzung von Sonnenschirmen, Pool oder Liegen muß man allerdings eine Gebühr bezahlen. Eine Alternative ist die Fahrt nach Lake Bay, die Fahrt von Kralendijk dauert jedoch fast eine halbe Stunde und auch hier muß eine Gebühr bezahlt werden. Während unseres Aufenthaltes haben wir uns mehrere andere Hotelanlagen angesehen. So zugesagt wie der Caribbean Club hat uns persönlich jedoch keine. Das Plaza Hotel liegt im Süden von Kralendijk. Es ist eine riesige Hotelanlage der gehobenen Klasse mit eigenem Strand, Poolbereich und angrenzender Marina. In der Nähe in einer Seitenstraße liegt das Resort der Tropical Divers unter deutscher Leitung mit einfach eingerichteten Zimmern in einer Gartenanlage. Erwähnenswert für Anfänger, es gibt einen 5 Meter tiefen Pool für Ausbildungszwecke. Nördlich von Kralendijk die Anlagen Captain Don, fast vollständig in amerikanischer Hand und Buddy Dive. Auch diese Anlage liegt direkt am Meer, unserer Meinung nach waren die Zimmer jedoch sehr spartanisch eingerichtet und die Anlage wirkte sehr gedrungen und somit auch recht überfüllt. Der Tauchbetrieb dort erinnert mich an die großen Basen in Ägypten, der einzige Unterschied, dort mußte sich jeder noch um seine eigene Tauchflasche kümmern. Seit unserem letzten Aufenthalt haben wir eine vermehrte Bautätigkeit festgestellt, auch an der Infrastruktur wurde heftig gearbeitet, zu erkennen an aufgerissenen Straßen oder Neuerschliessungen von Wohngebieten. Viele Immobilien stehen zum Verkauf, vielleicht liegt die derzeitige Lage auch an der Einführung des US Dollars als Landeswährung und die schrittweise Abspaltung von den Niederlanden. Zusätzlich zu den auch schon im vorigen Urlaub aufgesuchten Restaurants It rains Fish mit täglich frischem Fisch, Il Guernica für Fleisch- und Fischgerichte als auch Tapas, der Pizzeria Pasa Bon Pizza möchten wir noch das Restaurant Appetite erwähnen, was uns sowohl in Qualität als auch Präsentation der Speisen überzeugt hat. Auch die Gestaltung des ganzen Lokals mit großem Innenhof hat uns sehr gut gefallen.
Beim Flug sollte man sich peinlichst genau an die Freigepäckgrenzen halten. Sowohl Freigepäck als auch die Zahl der Gepäckstücke sollten eingehalten werden. Wir haben erlebt, das Mitreisende auf dem Hinweg 55 € bzw. auf dem Rückflug 200 $ für zusätzliches Gepäck bezahlen mußten. Mittlerweile gibt es tägliche Verbindungen ab Amsterdam teils mit Zwischenlandung auf St. Martin.
Bonaire ist durchaus ein Ganzjahresziel, Unterhaltungen mit anderen Urlaubern die teilweise schon acht mal dort waren bestätigen dies. Ein stetiger Wind macht auch im Sommer die Temperaturen erträglich. Abends sind die Temperaturen angenehm. Lange Kleidung kann getragen werden um den bei Dämmerung einfallenden Mücken entgegenzuwirken. Hilfreich in diesem Falle auch ein Mückenabwehrmittel zum Auftragen. Im Falle eines Stiches haben wir erstmals im Urlaub gute Erfahrung mit dem Bite Away gemacht. Die betroffene Stelle wird mit diesem batteriebetriebenen Stick kurzfristig erwärmt, der Juckreiz verschwindet sofort und auch die Schwellung klingt schneller ab.
Auch diesmal hat uns die Insel wiederum überzeugt, entspannte Tauchgänge in Eigenregie ohne jeglichen Zeitdruck. Erfreulich für Vieltaucher ein Non Limit Tauchpaket kostet etwa 200 € pro Woche, Nitrox inklusiv.