Bituon Beach Resort, Bohol Philippinen
Ein Bericht von Angela und Bernhard Dinter
Reisemonat August 2010
Wir verbrachten unseren Sommerurlaub im Bituon Beach Resort auf der Insel Bohol im Süden der Philippinen. Die ersten Kontakte wurden auf der Boot aufgenommen, anschließend lief alles problemlos über das Internet.
Die Anreise verlief in unserem Fall mit Singapore Airlines von Frankfurt über Singapore , mit 2 Stunden Aufenthalt, nach Cebu. Am Flughafen Cebu wurden wir von einem Angestellten des Resorts aufs Herzlichste begrüßt. Nun ging es mit dem Kleinbus in 20 Minuten zum Fährhafen, die Fahrt nach Tagbilaran auf Bohol mit der Katamaranfähre dauert etwa 2 Stunden. Der anschließende Transfer mit dem Kleinbus bis zur Anlage, welche sich im Südosten der Insel befindet, dauerte nochmals 2 Stunden. So erreichten wir die Anlage nach einer 32-stündigen Anfahrt, und bei einer Zeitverschiebung von plus 6 Stunden, gegen 20.00 Uhr. Nach der Begrüßung durch Eden, der Inhaberin des Resorts, erfolgte das Abendessen mit zwei weiteren Hotelgästen, die tagsüber einen Ausflug unternommen hatten. Anschließend wurden wir zu unserem Bungalow gebracht.
Bei Tageslicht am darauffolgenden morgen konnten wir die Anlage erst richtig in Augenschein nehmen. Die 13 Bungalows jeweils etwa 25m² groß mit Schlafraum, Bad und überdachter Terasse verteilen sich in einem tropischen Garten auf einer Klippe etwa 25 m oberhalb des Meeres. In der Anlage gibt es noch ein Restaurant mit überdachter Terasse mit Blick aufs Meer und die Tauchbasis mit den dazugehörigen Räumlichkeiten. Die Anlage ist ziemlich weitläufig und selbst bei Vollbelegung, in unserem Fall 21 Gäste, findet sich irgendwo ein ruhiges Fleckchen auf einer der Liegen die überall auf kleinen Terassen in der Anlage verstreut sind. Außer der üppigen Vegetation kann man in der Anlage Warane, unterschiedliche Eidechsenarten und Geckos, Schlangen, Kröten und Flughunde beobachten.
In der Vollpension inbegriffen sind vier Mahlzeiten, Frühstück in der Zeit von 7.00 bis 10.00 Uhr, Mittag gegen 13.00 Uhr, eine Kleinigkeit zum Kaffee und das Abendessen ab 18.30 Uhr. Das Mittag und Abendessen erfolgt in Menuform. An manchen Abenden gibt es Besonderheiten wie Spanferkel, was allerdings in unserem Fall schon enorme Ausmaße annahm, Fondue,Raclette oder ein Barbeque an einem nahegelegenen Strand. Die Mahlzeiten sind liebevoll auf den Tellern angerichtet und ich würde fast behaupten, daß die Speisen fast jeden Tag auf unterschiedlichen Tellern serviert wurden. Es gab Teller in Schildkröten-, Rochen-, und etlichen anderen Formen . Wird zwischendurch etwas benötigt, muß man nur eine der auf allen Tischen stehenden Klingeln betätigen, und aus der Küche erklingt ein langgezogenes YEEESSS, worauf sofort ein Angestellter erscheint.
Obwohl wir hauptsächlich zum Tauchen und zur Erholung hergekommen sind, muß man unbedingt auch einige Ausflüge unternehmen. Einen Trip mit dem landestypischen Tuktuk zum sonntäglichen Wochenmarkt, bei dem wir auch die Utensilien erstehen konnten, welche beim Packen nicht berücksichtigt oder vergessen wurden, oder einfach nur dem Treiben der Einheimischen zusehen. Auch einen Besuch des Internetcafes kann man hiermit verbinden.
Bei der Inselrundfahrt mit einem einheimischen Jeepney werden unter anderem die bekannten Chocolate Hills, eine auf der Welt einzigartige Naturerscheinung bestehend aus einer Hochebene mit 1248 gleichförmigen Hügeln von durchschnittlich 30 – 50 m Höhe aufgesucht. Eine Aussichtsplattform auf dem mit 120 Meter höchsten Hügel erreicht man über 214 Stufen. Anschließend geht es zu einer Schmetterlingsfarm, der größte Schmetterling auf Bohol erreicht die stattliche Spannweite von 28 cm. Anschließend zu den Tarsieräffchen, ein Koboldmaki der mit 9 – 16 cm Körpergröße die kleinste Affenart der Welt darstellt. Er ist ein reiner Fleischfresser, der über einem um 180 Grad drehbarem Kopf verfügt. Im Verhältnis zu seiner Größe verfügt er über die größten Augen unter den Säugetieren, und ist in der Lage Sprünge bis zu 3 – 5 Metern zu machen. Zum guten Schluß geht es zum Lombokriver, hier gibt es eine Stelle an der zwei Drahtseile in 90 bis 110 Metern über den Fluss geführt wurden . Man kann nun wählen, ob man mit bis zu vier Personen in einem Korb sitzend über den Dschungel schwebt oder die zweite Variante in einer Trage liegend mit etwas mehr Gefälle am Seil hängend über den Fluss fliegt. Bei einem weiteren Ausflug wurden wir mit einem Jeepney ins Landesinnere gefahren. In einem kleinen Dorf angekommen ging es von nun an zu Fuß über die Reisfelder und anschließend durch den Dschungel. Zuerst kamen wir zu einem Wasserfall, dieser fiel aus etwa 30-40 m Höhe in ein Wasserbecken in dem man auch schwimmen konnte. Weiter flussabwärts erreichte man einen Flussteil, bei dem dieser in Kaskaden von einem Becken in ein anderes lief. Die mitgefahrenen Resortmitarbeiter spannten hier Seile, damit man nach den Sprüngen in die unterschiedlichen Becken im Wasserstrom wieder flußaufwärts klettern konnte. Nach einer kurzweiligen Pause am Wasser ging es anschließend durch den Dschungel zurück zum Jeepney. Zusätzlich wurde noch ein Ausflug in die Mangroven und zu einer Höhle im Landesinneren, die von tausenden von Fledermäusen bewohnt war angeboten. Alle Ausflüge wurden auf Anfrage recht kurzfristig durchgeführt. Teils wurden wir darauf hingewiesen, daß der Ausflug preiswerter zustande kommen würde, wenn wir uns mit anderen Gästen auf einen gemeinsamen Termin einigen könnten, da die Transportkosten umgelegt wurden. Auch die Angenehmlichkeit, das wir morgens Geldbeträge in Landeswährung für Besorgungen auf den Ausflügen unter dem Kaffeegedeck liegen hatten, fanden wir super. Tauchgänge, Ausflüge , getauschte Landeswährung, Getränke, Massagen und alle übrigen Ausgaben finden sich am Ende des Urlaubs auf einer Gesamtrechnung wieder. Diese kann allerdings nur in Euro oder US-$ beglichen werden.
Die Tauchbasis ist regulär von 8.00 bis 17.00 geöffnet und wurde während unseres Aufenthaltes von Detlef und Sabine geführt. Innerhalb dieser Zeit kann man als selbstständiger Taucher im Hausriff tauchen. Man erreicht dies über eine Treppe und einen kurzen Einstieg über den Strand. Geplante Tauchgänge des nächsten Tages und Tauchen außerhalb der Zeiten sowie beabsichtigte Bootsfahrten trägt man einen Tag vorher einfach auf einer großen Tafel am Restaurant ein. Zur eingetragenen Zeit steht eine Flasche in einem Halter vorbereitet, wahlweise Atemluft oder Nitrox32. Direkt neben dem Haupthaus ist die Ausrüstung nach Bungalows geordnet unter einem Überdach aufgehängt. Das Equipment wird direkt angrenzend zusammengebaut und gecheckt. Anschließend kann man sich die Sachen zum Einstieg oder Boot bringen lassen, oder man trägt es nach dem Anziehen des Neoprens selbst nach unten. Hierzu muss ich jedoch sagen, probehalber bin ich einmal komplett ausgerüstet nach unten gegangen und war froh die paar Euros für das Geschleppe investiert zu haben. Außer den üblichen Bewohnern haben wir am Hausriff Mandarinfische, verschiedene Seenadeln, Fangschreckenkrebse, zig Arten von Nacktschnecken, Seeschlangen sowie einen Walhai gesehen. Auf diesen waren wir überhaupt nicht vorbereitet, es war weder die richtige Jahreszeit noch der rechte Ort für dessen Sichtung, wir konnten es kaum fassen. Zusätzlich zum Hausriff konnte man sich noch mit einem der Zodiaks oder bei mehreren Interessenten auch mit der Victoria von Berg, einem Kajütboot aus Stahl zu einem Tauchplatz fahren lassen. Es wurde sehr individuell auf die einzelnen Gäste eingegangen, und alle waren stets bemüht das Unmögliche möglich zu machen.
Leider ging die schöne Zeit viel zu schnell vorbei, und so hieß es nach 18 Tagen Abschied nehmen. Wir wurden morgens von Edna zum Fähranleger gebracht. Anschließend mit dem Katamaran nach Cebu, ab da auf uns allein gestellt wieder über Singapore, diesmal mit 6- stündigem Aufenthalt nach Frankfurt. Die Anlage ist auf jeden Fall eine Reise wert, noch abseits des Massentourismus und mit individuellem Flair. Auch wir können die Angaben bestätigen, das die Reise in der offiziellen Regenzeit durchgeführt werden Kann. Während unseres knapp 3 wöchigen Aufenthaltes regnete es lediglich kurz an zwei Nachmittagen, ansonsten immer nur am frühen Abend oder während der Nachtstunden. Sollten wir noch einmal nach Bohol fahren, würden wir das nächste mal einen Zwischenstop in Singapore oder Hongkong einlegen. Zum guten Schluß möchten wir noch anmerken, das der Videoauftritt im Internet sowie die existierende Werbe CD des Bituon Beach Resorts in keiner Weise beschönigt sind, wir haben fast alle verwendeten Aufnahmen live erlebt.t