Taucherkessel Löbejün – Tauchen in Steinbrüchen

Taucherkessel Löbejün

Löbejün? Was? Wo ist das denn? Skandinavien? Nein so heißt ein Ort in der Nähe von Leipzig. Würde ich nicht tauchen hätte ich wahrscheinlich auch nie von diesem Ort erfahren. 

Doch es lohnt sich, auch wenn die Kessel wohl lange kein Geheimtipp mehr sind. Nicht umsonst werden die Kessel zu den klarsten Gewässern in Deutschland gezählt. 

Taucherkessel Löbejün

Bis in die 1960iger Jahre wurde hier Naturstein abgebaut und wird in der Umgebung immer noch abgebaut. Nachdem der Abbau eingestellt wurde, liefen die Kessel, welche der Einfachheit halber nur Kessel I, II und III getauft wurden, wieder voll Grundwasser. Die Pumpenhäuser und vieles der Bergbauaustattung wurde zurück gelassen und kann heute unter Wasser bewundert werden. 

Anfahrt und Infrastruktur

Fast direkt an der Autobahn gelegen, sollte man sich doch die Wegbeschreibung anschauen, möchte man die Taucherkessel Löbejün nicht verfehlen. Ein wenig geländetauglich sollte das eigene Gefährt auch sein, denn man befindet sich in einem alten Steinbruch Gelände und das sieht man auch heute noch. Die Wege sind größtenteils eher Schotterpisten. Und das Stopp-Schild kurz vor dem Kessel sollte man unbedingt beachten, hier fahren große Laster, da hier immer noch Naturstein abgebaut wird. Direkt vor der Anmeldung befindet sich ein Parkplatz. Bevor ihr nun weiter das Gelände erkundet meldet euch zuerst an. Unangemeldete Gäste sind hier nicht gerne gesehen, was man aber auch verstehen kann, wenn man einmal das ganze Areal gesehen hat. Den Überblick zu behalten ist hier bestimmt nicht leicht, da weiß man gerne wer sich auf dem Gelände befindet. Gerade weil hier wohl teilweise illegal geklettert wird. 

An der Anmeldung befindet sich auch die Füllstation, ein Toilettenwagen, überdachte Bänke. Zudem gibt es Getränke und Bockwurst zu kaufen. Die Anmeldung befindet sich direkt an Kessel I aber dazu später mehr. 

Nach der Anmeldung kann man dann tauchen, oder sollte man doch campen wollen, bezieht man seinen „Campingplatz“. Auf dem restlichen Gelände befindet sich sonst noch ein Dixi-Klo. Also erwartet unter dem Begriff „Campingplatz“ nicht zu viel 😉

Tauchen und die Kessel

Zu betauchen sind die drei Kessel welche alle ca. 20 Meter tief sind. Eher etwas weniger. In Kessel I können je nach Wasserstand 21 Meter erreicht werden.

Kessel I

Direkt an der Anmeldung gelegen, ist dieser Kessel der größte der dreien. Hier gibt es neben dem Pumpenhaus und Hinterlassenschaften aus dem Bergbau auch noch einige künstliche Attraktionen bewundern. Wie z.B. ein Boot, einen Drachengleiter, einen Pavillion und und und. Zudem sind hier in diesem Kessel einige sehr schöne große Störe beheimatet. Neben diesen finden sich hier auch Hechte, viele Friedfische und sehr sehr viele Krebse. Der Einstieg erfolgt hier bequem über eine Plattform, von dort aus geht es direkt an der Steilwand hinab in 17 Meter tiefe. Von da aus ist es einem selbst überlassen, ob man sich nach der am Eingang befindlichen Karte richtet und die einzelnen Attraktionen betaucht oder eine gemütliche Runde durch den Kessel dreht. Der Ausstieg erfolgt dann über einen seichten „Strand“.

Kessel II

Zu diesem Kessel kann ich persönlich nichts sagen, da ich ihn selbst nicht betaucht habe. Was an dem nicht so leichten Ein- und Ausstieg liegt. Es geht dort sehr steil herunter bis man am Wasser ist, einzige Hilfe ist dort ein Seil, an dem man sich beim Ab- und Aufstieg festhalten kann. Aufgrund der über 30°C die wir an diesem Wochenende hatten, hatte ich mich dagegen entschieden, diesen „Kraftakt“ anzugehen. 

Durch diesen beschwerlichen Zugang hat dieser Kessel aber wohl auch immer eine sehr gute Sicht. Hier soll es auch einen Wels geben und die „üblichen“ Bergbau Hinterlassenschaften. 

Kessel III

Dieser Kessel liegt am Ende des Geländes und ist ca. 15m an der tiefsten Stelle. Hier finden sich neben dem Pumpenhaus aus noch sehr viele Gleise und Loren, die vom Bergbau übrig geblieben sind. Auch ein Drehkreuz ist in der Mitte des Kessels zu finden. Neben sehr vielen Krebsen findet man hier auch Barsche, Rotfedern und Karpfen. Es gibt den ganzen Tauchgang über immer wieder etwas zu entdecken. Und wenn es nur die imposanten Steilwände sind. Der Ein- und Ausstieg erfolgt hier über eine Natursteintreppe.

Tauchen

Wenn man von dem beschwerlichen Einstieg an Kessel II absieht sind alle Kessel auch für Anfänger gut zu betauchen. Sichtweiten von 15 Metern sind hier keine Seltenheit. Die Kessel sind allesamt sehr klar. Morgens war die Sicht natürlich noch besser. Aber auch am Nachmittag hatten wir immer noch sehr gute Sichtweiten. Verirren kann man sich in den Kesseln auch eher nicht, sind ja rund 😉 Und recht schnell kennt man die markanten Stellen, an denen man sich orientieren kann. Aufgrund der guten Sicht kann man hier auch in großen Gruppen gut tauchen ohne sich aus dem Auge zu verlieren. 

Hier seht Ihr ein etwas längeres Video. Zusammen geschnitten aus allen 4 Tagen in den Kesseln I und II:

Und hier noch ein paar schöne Bilder, die ich geschossen hab. (Ich habe für einen Tauchgang eine Unterwasserkamera geliehen bekommen):

[ngg_images source=“galleries“ container_ids=“1″ display_type=“photocrati-nextgen_basic_thumbnails“ override_thumbnail_settings=“0″ thumbnail_width=“240″ thumbnail_height=“160″ thumbnail_crop=“1″ images_per_page=“20″ number_of_columns=“0″ ajax_pagination=“0″ show_all_in_lightbox=“0″ use_imagebrowser_effect=“0″ show_slideshow_link=“1″ slideshow_link_text=“[Zeige eine Slideshow]“ order_by=“sortorder“ order_direction=“ASC“ returns=“included“ maximum_entity_count=“500″]

Fazit

Wer Sichtweiten „wie im Meer“ haben möchte, sollte unbedingt mal die Taucherkessel Löbejün besuchen. Ich werde auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder kommen. Mir hat es super gefallen und es gibt bestimmt noch einiges zu entdecken. 

 

Homapage Taucherkessel Löbejün