Kreuzfahrt Südliches Rotes Meer, St.Johns auf der MY Capt. Moro und Iberotel Coraya Beach/Marsa Alam
Ein Reisebericht von Gisela und Hans-Willi Franken
Am 20. September starten wir zu unserer Autofahrt nach Eggenfelden….. ja genau……. DAS Eggenfelden…… wo Daniel Küblböck herkommt…… aber nicht um IHN zu treffen…… nein, wir wollen zu unseren Bekannten vom letzten Jahr, Ursula und Hannes, mit denen wir am 22. September von München nach Marsa Alam im südlichen Ägypten starten wollen. Nach zu langer Fahrt und etlichen Staus dort angekommen und herzlichst willkommen geheißen, relaxen wir bis zum 22. in ihrem schönen Domizil (mit Garten-Schwimmteich!). Am frühen Montagmorgen….. Fahrt zum Flughafen München, wo wir den Rest der mitreisenden Bekannten vom letzten Jahr treffen, sowie noch einige von vor zwei Jahren, die auch mit an Bord der Capt. Moro sein werden.
Nach etwas mehr als 4 Stunden Flug landen wir in Marsa Alam, im südlichen Ägypten, Einreiseformalitäten und Transfer klappen vorzüglich. Transferzeit vom Flughafen gut eineinhalb Stunden Richtung Süden nach Hamata. Unser Gepäck wird von der Crew an Bord der Capt. Moro geschafft, wir schließlich auch……… doch unser Diveguide, der uns ins Schiff einweisen und die Kabinenverteilung vornehmen sollte ist nicht da…… Sch…. selbst ist der Mann: Kabine ausgesucht…… OK….. wir haben die beste Wahl getroffen und eine der Kabinen auf dem Oberdeck für uns in Beschlag genommen. Wie wir am nächsten Morgen erfahren, ist in der späten Nacht unser Diveguide doch noch eingetroffen…… (er hat seine Frau am Flughafen in Hurghada abgeholt! Sie ist nun mit an Bord)
Am Dienstag-Mittag geht es nun endlich los…….. Fahrt Richtung Süden über „Abu Galawa“ und das große Dolphin-Reef „Torfa Satayr“ in der Fury Shoals Region, wo wir die ersten Tauchgänge machen. Weiter geht es anschließend nach „Sernaka Island“, südlich von Ras Berenice, wo wir in die St. Johns Region kommen. Hier steht unser erster Nachttauchgang auf dem Programm. Ein Spitzen-Nachttauchgang, wie er besser nicht sein könnte: 3 große Muränen, eine davon freischwimmend, im Schein unserer Lampen jagende Rotfeuerfische und……… für uns das erste mal überhaupt: ein schlafender sehr großer Napoleonfisch in einer Unterhöhlung.
Mittwochmorgen, nachdem wir sehr früh in der Nacht gestartet sind, endlich…….. die St. Johns Riffplatte……… Tauchablauf muß von uns geplant werden (wann Aufstehen, wann Tauchen… wir wählen einen Sprecher aus unseren Reihen, der unsere Wünsche an den Diveguide weitergibt), da unser Guide mit seiner Frau Urlaub machen möchte… nun gut…….. erster und zweiter Tauchgang am „Habili Wasta“ ……… große Tümmler beim Tauchen, die leider nicht sehr nah herankommen (zu weit zum Filmen) großer Thunfisch im Freiwasser, riesige Gorgonien am Dropoff, blaulila Quallen, die sich entlang des Dropoff treiben lassen, tolle Weichkorallen und Napoleon bis zum Abwinken. Die beiden folgenden Tauchgänge (davon ein Nachttauchgang) machen wir an „The Nursery“, mit einer einfach zu betauchenden Höhle, schönen Weichkorallen, Schwärme von Glasfischen, Medusenhäupter beim Nachttauchgang, nicht spektakulär, aber sehr schön………
Donnerstagfrüh „Shaab Mahrous“, zwei Tauchgänge an einem wunderschönen Dropoff, Planktonsuppe im Freiwasser, was mit dem Besuch eines Loopings drehenden Manta gekrönt wurde, der von zwei sehr großen Schiffshaltern unfreiwillig begleitet wurde, eine Schule großer Tümmler, leider auch diesmal zu weit weg für die Kamera, tolle Überhänge am Dropoff mit Weichkorallen, Gorgonien und schwarzen Korallen (mehrere Meter im Durchmesser!), Süßlippen usw………. Bilderbuchtauchgänge. Dritter Tauchgang „Gota El Kabira“ 2 Graue Riffhaie am Dropoff weit unter uns….. zu weit weg….. schade… Muränen, große Anemonenfelder, kleiner Schwarm Flötenfische…… viele Napoleon, meistens Jungtiere. Nachttauchgang „Abu Fandira“……. schlafende Doktorfische…… winzige Sepia auf Sandgrund (nur per Zufall entdeckt)….. Flötenfische im Schwarm……. wandernde Seegurke.
Freitagfrüh „Abu Ganzera“, schön bewachsene Ergs direkt am Dropoff mit Weichkorallen und schwarzer Koralle, ansonsten Hartkorallengarten…… Kartoffelbarsche, Blaupunktrochen sowie zum Abschluß ein großer Büffelkopfpapageifisch. Zweiter und dritter Tauchgang „Umm Karariem“ viele Grotten und Höhlen, sehr einfach zum Durchtauchen (Kompaß mitnehmen, da Gebiet relativ groß!) In den Höhlen tolle Horn- und Weichkorallen, einige Blaupunktrochen, Arabische Kaiserfische bei der „Balz“, Weißspitzenriffhaie, Barakuda (Einzelgänger), zwei Büffelkopfpapageifische und beim letzten Tauchgang, direkt unter unserem Boot eine große Ansammlung Napoleon-Lippfische von Mini (ca. 30-40 cm) bis Super-Maxi (ca. 1,50 Meter!) bei 12 habe ich aufgehört zu Zählen, und mein Kamera Akku versagt nach wenigen Sekunden den Dienst, der Tauchgang war wohl doch etwas zu lang? An diesem späten Nachmittag verlassen wir die St. Johns Region und nehmen wieder Kurs Richtung Norden, nach Sernaka-Island, wo wir im Schutz der Insel die Nacht verbringen werden.
Samstagfrüh „Sernaka Island Süd/Wrack“ hier liegt ein Fischtrawler von etwa 35 (Schiffsschraube) bis 45 (Bug) Meter Tiefe….. daneben im Riff weit verstreut liegen Teile des Fischernetzes und der Aufbauten, bewohnt von großen bärtigen Drachenköpfen und vielen Prachtsternschnecken……. Napoleon-Lippfische in allen Größen, mehrere aggressive Titandrücker….. tolle Grotten mit Weichkorallen zwischen den Ergs. Zweiter Tauchgang „Gota Abu Diyab“ einige Ergs, mäßig bis gut bewachsen, sieht teilweise aus, als wäre ein heftiger Sturm hier durchgefegt……. eine blinde Muräne, Fledermausfisch, Pyjama-Nacktschnecke, Marmorzitterrochen. Dritter und vierter Tauchgang „Torfa Satayr/großes Dolphin-Reef“ in der Fury Shoals Region …… wirklich schön bewachsene Ergs, verteilt in der riesigen Lagune und am Dropoff des Dolphin-Reefs mit vielen Glasfischen, großen Muränen…… und …….. kurz vor dem Auftauchen, 12 große Tümmler, diesmal nicht weit entfernt, ziehen an uns spielend vorbei……. hier findet auch unser Nachttauchgang statt…… Eine spanische Tänzerin kriecht durch das nächtliche Riff, kurz nachdem wir ihr Gelege gefunden haben, schlafende Papageienfische in allen Größen und Farben, jagende Rotfeuerfische, winzige transparente Seefedern im Sandgrund, Seenadeln, Taschenkrebs und eine ziemlich große Muräne, die etwas verstört aus ihrer Höhle herausschaut.
Sonntagfrüh „Al Malahi“ Höhlen und Grotten-System, nicht viel Fisch, aber umso mehr Riff……. zum Schluß, an den großen Ergs schöne Weichkorallen, zwei Napoleon, einer ziemlich groß. Zweiter Tauchgang „Abu Galawa Kebir“ Wracktauchen am bekannten Galawa-Wrack, welches von 0 Meter bis ca. 18 Meter schräg am Riff liegt, bei Niedrigwasser schaut ein kleiner Teil des Bugs aus dem Wasser, viele Grundeln mit symbiontischem Knallkrebs in Sandhöhlen im angrenzenden nördlichen Teil des Riffs, Muräne, großer Napoleon, direkt unter unserem Schiff beim Auftauchen, wollte sich wohl die komischen, verkleideten, in Gummianzügen steckenden Fremdlinge mal anschauen, die so seltsame glitzernde Blasen ausstoßen, die bei der Begegnung mit ihm oder der Wasseroberfläche zerplatzen. Dritter und leider auch letzter Tauchgang der Kreuzfahrt „Abu Galawa Soraya“, das kleine Galawa-Wrack…… muß wohl mal eine sehr schöne schnittige Segeljacht gewesen sein……. mittlerweile toll bewachsen und von unzähligen Glasfischen, Beilbauchfischen und Soldatenbarschen bewohnt…… Im angrenzenden nördlichen Riffgebiet…. man schwimmt hier durch Canyons, um hineinzugelangen….. viele Seeanemonen mit Clownfischen und, wenn man genau hinsieht, durchsichtigen Partnergarnelen, die in den Anemonen ihre Dienste anbieten und die Clownfische sowie die Anemone sauberhalten……. viele blaue Drückerfische, die emsig den Sandboden „umgraben“.
Sonntagnachmittag gelangen wir in den „Hafen“ von Hamata, wo wir Montagfrüh abgeholt werden. Das Schiff, die MY Capt. Moro war ok…….. bis auf einige Unzulänglichkeiten, die Crew, sehr hilfsbereit, das Essen gut und reichlich, der junge Kapitän äußerst professionell und zuverlässig……. zum ägyptischen Diveguide nur soviel….. ein lieber, netter Mensch, aufgrund der Tatsache, daß seine Frau an Bord Urlaub gemacht hat, leider auf dieser Kreuzfahrt nur bedingt als Diveguide zu gebrauchen……. Professionalität erkennt man daran, daß ein Diveguide den Ablauf an Bord voll im Griff hat, was man hiervon leider diesmal nicht sagen konnte……. das war für uns das zweite mal, daß wir von einem ägyptischen Diveguide enttäuscht wurden……… vielleicht gehört es aber auch zu deren Mentalität, an Bord die Sache etwas schleifen zu lassen, wir wissen es nicht……. es wäre schön, einmal in Zukunft eines besseren belehrt zu werden……… nun gut………. Der Transferbus bringt einige von uns wieder zum Flughafen Marsa Alam, die Meisten von uns aber ins zehn Minuten vom Flughafen entfernte Iberotel Coraya Beach, ein 5 Sterne Hotel, daß uns für den „entgangenen“ Luxus der letzten Woche ein wenig entschädigen sollte. Wunderschöne neu erbaute Anlage, mit drei Swimmingpools, direkt an einer weitläufigen Badebucht gelegen…….. Häuser im maurischen Stil gebaut….. schon wunderbar bewachsen. Tauchbasis Extradivers, gegenüber dem Hotel in der Bucht gelegen, ca. 10 Minuten Fußmarsch, oder halbstündig Pendelbustransfer Hotel – Tauchbasis….. Tauchbasis – Hotel, Schleppen der Ausrüstung entfällt somit!
Aufgeräumte Tauchbasis, wohlorganisiert, jeder bekommt eine eigene Nummer zugewiesen, die findet er überall, wo Equipment gelagert werden kann…… abschließbare Boxen für Flossen und Co…….. Trockenraum für Anzug und Jacket……. Tauchen am Hausriff…… man bekommt eine Flaschenmarke in der Basis, zieht sich komplett an (Anzug, usw.) geht mit Flossen und Maske unter dem Arm und leerem Jacket auf dem Rücken zum Steg…. etwa 250 Meter……. gibt die Flaschenmarke dort einem hilfreichen ägyptischen Mitarbeiter der Basis ab, macht sich komplett fertig und springt entweder hier direkt ins Wasser, oder läßt sich vom Schlauchboot zum Eingang der Bucht auf die Nord- oder die Südseite fahren und taucht dann zurück zum Steg…… Hausriff „Marsa Umm Gerifat“…….. toll bewachsene Grotten, Weichkorallen, Glasfische……. Blaupunktrochen, standorttreue Krokodilsfische, ein Schwarm kleiner Barakudas….. Tiefen zwischen 0 und 30 Metern kein Problem, wobei der schönste Teil, wie eigentlich meistens, bei 9 bis 15 Metern liegt……… Muränen, Nacktschnecken verschiedenster Sorten, Warzenschnecken, Pyjama-Nacktschnecken…. unter anderem eine ziemlich große standortreue Glossodoris atromarginata auf der Nordseite kurz hinter dem Eingang der Bucht bei ca. 18 Metern Tiefe…… spanische Tänzerin mit Imperator-Krebs auf der Südseite, am Tag gefunden…….. Rotfeuerfische verschiedenster Sorten, eine Schildkröte, Muränen, Kartoffelzackenbarsche, echter Mirakelbarsch, nicht nur einer….. und sogar ein echter Steinfisch, ein Marmorzitterrochen, ein Adlerrochen………. Eidechsenfische und Seenadeln sowie jede Menge Weißfleck- und Schwarzfleck-Kugelfische und Igelfische beim Ausstieg…… Ich könnte mich dranhalten mit dem Aufzählen……. klasse Hausriff!…… Außerdem bietet Extradivers Tagestouren zum Elphinstone-Riff und zum Sha’ab Samadai (Dolphin-House) an……… 1 Stunde mit dem Bus nach Süden zum Hafen von Marsa-Alam, dann 2 Stunden mit dem Boot wieder Richtung Norden zum Elphinstone…….. oder 1 Stunde Richtung Süden zum Dolphin-House…… jeweils 2 Tauchgänge inklusive……. am Dolphin-House außerdem Schnorcheln mit den dort lebenden Delphinen, in der mit einer Leine abgetrennten, für Taucher und Schiffsverkehr gesperrten großen Lagune……….. natürlich nur, wenn die Delphine dort sind!!!!! Andere Tauchplätze in der Umgebung werden mit Minibussen und täglich wechselnden Zielen angefahren (hierzu können wir leider nichts sagen, da wir „nur“ das Hausriff und Elphinstone in dieser Woche betaucht haben). Andere Taucher erzählten in der Woche von der Begegnung mit einem Walhai auf dem Weg zum Dolphin-House!!!!!!!!!!!!!