Tauchsafari mit der M/Y Thunderbird zu den Brothers, Daedalus und Elphinstone 2004
Ein Reisebericht von Sabine Küpper und Bernd Wortmann
Schon seit langem standen diese Hochseeriffe im Roten Meer ganz oben auf unserer Tauchwunschliste. Nach der letzten Pleite mit einem Billigboot, haben wir uns für dieses Jahr auf der boot die Veranstalter, das Boot und den Guide ganz genau angeschaut und uns für die Thunderbird (ehemals sun+fun 1 vom gleichnamigen Reiseveranstalter) entschieden. Rein zufälligerweise war es auch eins der teuersten Boote. Da wir das Umsteigen in München mehr als lästig fanden, haben wir einen Direktflug (allerdings) nach Hurghada gebucht. Mit einem leider wenig kommodem Landcruiser sind wir dann nach Marsa Ghalib transferiert worden. Glücklich im Hafen angekommen, mussten wir beim Begrüßungscocktail feststellen, dass nicht Willi, wie auf der boot angekündigt, uns begleitete, sondern David. War aber nicht so schlimm, denn 1.ist David Marinebiologe und 2. waren wir nur zu 7 (!) Gästen an Bord. Dann fing aber das übliche Theater an, von wegen die Vorräte wären noch nicht aufgefüllt, die Genehmigungen wären noch nicht da usw., und deshalb könne man noch nicht ablegen und bei Dunkelheit, die bald einsetze dürfe man eh nicht den Hafen verlassen, blabla, bla Als es dann dunkel war, verließ ein Boot den Hafen Richtung Brothers. Wir aber verbrachten unsere erste Nacht wegen der laufenden Dieselaggregate und den damit verbundenen Abgasen bei verschlossenen Bullaugen im Hafen.
Am nächsten Morgen machte ich dann meinen allerersten Checkdive (ja ja, mit Maske fluten und sogar Atemregler rausnehmen!) an Shab Shuna und dann ging´s endlich rüber zu den Brothers. Die Überfahrt war nicht zuletzt wegen der Jahreszeit (relativ) ruhig. Wir machten zuerst an Small Brother fest und fuhren mit den Zodiaks zur Nordspitze. Da wir nur wenig Strömung hatten, konnten wir uns bis zum 40m Plateau vorkämpfen und beobachteten dort 2 Graue Riffhaie an der Putzerstation bis dass der Wecker klingelte. Geil!
Beim nächsten Tauchgang gingen wir vom Boot aus runter zu diesem gigantischen Gorgonienfeld im Süden, wo wir auch schon nach kurzer Suchzeit einen Langnasenbüschelbarsch fanden. Beim nächsten Tauchgang schwammen die Grauen in Reichweite um uns herum, bei einem Tauchgang waren wir in einem riesigem Jungfischschwarm, unter dem Papageienfische nach Nahrung suchten, dann die Wracks am Big Brother, wo wir allerdings eine Schweineströmung hatten, so dass wir uns nur im Wrackschatten aufhalten konnten, dann Daedalus Reef, wieder weniger Strömung, trotzdem Hammerhaie bei jedem Tauchgang, oder den Drescherhai beim Nachmittagssparziergang, den Manta unterm Boot, den Seidenhai, die Baracudas, die Delfine und natürlich das 20-köpfige Hammerhairudel im Abendlicht am Elphinstone .
Zwischen den Tauchgängen (3 TG/Tag) wurden wir mit sehr schmackhaftem und abwechslungsreichem Essen bei Laune gehalten. Die letzte Nacht haben wir dann wieder am Kai von Marsa Ghalib bei laufenden Motoren und geschlossenen Bullaugen verbracht. Eine Unterbringung im Hotel für die letzte Nacht hat sich dagegen bei der letzten Safari als äußerst wohltuend herausgestellt.
Fazit: Eine Safari der Superlative, sowohl vom Taucherlebnis, vom Komfort auf dem Boot, als auch von den bleibenden Eindrücken.