Jugendabteilung – Das Jahr 2001
Ein Jahresrückblick
von Rolf Dobberstein
Ein Jahr, welches mir viel Bestätigung und Freude gegeben hat, oder ein Jahr, indem Jugendarbeit Bestätigung erlebt hat. Es begann damit, das Bernd (seinen vollen Namen will ich aus sicherheitstechnischen Aspekten nicht nennen – Rache der Jugend) mich zum Obertaucher der gelangweilten und gefrusteten Jugend der TSG`s Grevenbroich vorschlug. Die „Tortur“ begann. Nach anfänglichem „Was will der denn“ oder „wer bist du denn“ lernte mich die Jugend erst richtig kennen. Jugendarbeit war das Stichwort. Planung und Organisation traten in den Vordergrund. Aber auch Vertrauensaufbau und personifizierte Bestätigung wurden wichtig. Der Leistungsaufbau wurde erst einmal in den Hintergrund gestellt. Das soziale Gruppenverhalten und die altersübergreifende Akzeptanz waren die ersten Schlagworte. Die Kiddis sowie die jungen Erwachsenen reagierten in einer Weise auf die Umstrukturierung, wie ich sie in meinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt habe. Untereinander gab es im großen und Ganzen nur noch Team. Jeder war bereit auf die anderen zuzugehen. Natürlich haben wir auch in unserer Gruppe ein paar zu bändigende Jugendliche, welche erst die Vorteile einer Gruppendynamik kennenlernen mussten oder noch kennen lernen müssen. Doch keiner stach so aus der Gruppe aus, dass er zu einem Einzelbrötler diskriminiert wurde.
Die anfänglich mit ca. acht Jugendlichen besuchte Jugendzeit, hat sich in der Zwischenzeit verdoppelt. Das Team, welches für und mit der Jugend plant ist inzwischen 6 Mann stark. Die tragenden Kräfte Anja Lutz und Matthias Plog haben sich mit Ideenreichtum und engagiertem Einsatz, sowie ihrem Fachwissen maßgeblich am Umsetzen dieser Vorstellungen beteiligt.
Für den Aufbau des Vertrauens haben wir bewusst Veranstaltungen außerhalb des normalen Trainingsablauf geplant. Das förderte Zeit für private und teilweise intensive Gespräche. Es waren Veranstaltungen, wie z.B.
- Sommerfest mit Miniwettkampf schieben von Autoschläuchen
- Schnorcheltag am Fühlinger See mit anschließender Eisorgie
- Abschluß Grundtauchschein (alle bestanden)
- Erfolgseis Grundtauchschein mit Billard spielen
- Taucherspiel Weihnachtsfeier
- Karnevals Pool-Party
Wie soll’s weiter gehen?
Geplant ist die Umsetzung von Vertrauen und Freude am Training in fachliche Kompetenz und Leistungsfreude. Das Ganze wird seit kurzem in zwei Leistungsgruppen umgesetzt, welche eher auf unterschiedliche Entwicklungsphasen der einzelnen Jugendlichen abgestimmt sind. Inzwischen haben wir ein paar Jugendliche in der Gruppe, welche die Priorität im Aufbau von Kondition und Ausdauer sehen. Aber auch der Spaß soll nicht in den Hintergrund rutschen. Motivation durch Bestätigung von Leistungen wird immer noch das wichtigste Hilfsmittel bleiben. Für 2002 sind noch einige Höhepunkte geplant. Zudem haben wir in Erwägung gezogen, das Familienleben im Verein zu fördern. Es steht planerisch eine Kleinkinder Schwimm/Tauchgruppe an. Die Umsetzung wird nach bekundetem Interesse stattfinden.
Die Personelle Grundlage des Jugendteams sieht im Moment folgendermaßen aus:
Leitung: Rolf Dobberstein
Organisatorische Hilfestellung: Evelyn Schulz
Trainingsgestaltung und Umsetzung: Matthias Plog, Anja Lutz, Jane Sieben
In erster Linie werden Martin und Jane die Trainingspläne für die Leistungsgruppe ausarbeiten, wobei sie fachlich von Matthias unterstützt werden. Anja und Matthias werden die fachliche Tauchausbildung der Jugend in die Hand nehmen, wobei sie die Basisgruppe leiten werden. Die Springer Funktion, sowie die organisatorische Leitung werde ich übernehmen, wobei ich Evelyn regelmäßig um Rat fragen werde. Natürlich ist auch bei uns jeder bereit für den Anderen einzuspringen.
Die Kleinkinder Gruppe startet unter anfänglich meiner Leitung, wobei ich gerne im Wechsel auch ein bis zwei Mütter/Väter an meiner Seite hätte. Soviel zu der jetzigen Situation der Jugend.
Fazit: Es hat sich ein toller Haufen entwickelt!!!
Ein kurzer Rückblick:
1. Unser Vereins-Sommerfest
Es begann bei der Jugend eher schleppend. Aber ich denke, das solche Aktionen doch etwas geplanter auch im Jugendbereich durchgeführt werden sollten. Die Ankündigung von allgemeinen Vereinsveranstaltungen übersehen sie gerne. Persönliche Ansprache ist wichtig. Aber dennoch schafften es vier der aktiven zu erscheinen. Geplant war ein Miniwettkampf. Schieben von bemannten Autoschläuchen bis zu einem Zielpunkt. Anschließend tauschen von T-Shirt und Cappy, dann den Schlauch mit gewechseltem Partner zurück schieben. Natürlich gab es kleine Preise, geschmolzene Schokolade und so. Alles in allem ein schöner Nachmittag, bei welchem wir auch von der Planung Jugend mit Matthias, Anja und Evelyn mal ins Gespräch kommen konnten. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Gruppe ungefähr einen Monat.
2. Schnorcheltag am Fühlinger See
Anfängliche Skepsis beim Treffen am Grevenbroicher Schwimmbad wurde nach kurzer Zeit durch Neugierde und Interesse abgelöst. Für den einen oder anderen erste Schnorchelerfahrung mit Kälteschutz in einem Naturgewässer. Anschließend gemeinschaftliches Volleyball spielen und nörgeln bei der Abfahrt zum Eis essen. Ein Tag der, so glaube ich, allen Beteiligten Spaß gemacht hat.
3. Ausbildung Grundtauchschein
Um möglichst vielseitig in der Jugendarbeit tätig zu sein, ist es wichtig, die fachliche Ausbildung zu unterstützen. Bei fast allen Jugendlichen war es zu diesem Zeitpunkt der erste Schritt. Der Grundtauchschein. 8 Jugendliche drückten die Schulbank. Theorie aufgeteilt in 4 Unterrichtseinheiten von je 2 Stunden. Scheint nicht unbedingt Hobby der Kidds zu sein, lernen. Aber es funktionierte. Alle bestanden sie die Theorie. Der praktische Teil ging dann ganz easy. Nach vier Monaten war die Stufe zur weiteren Ausbildung geschaffen. Dauert jetzt bestimmt nicht mehr lang bis zu unseren gemeinsamen Freigewässer Tauchgängen. Ein großer Teil von den acht, wird dieses Jahr wohl CMAS Bronze machen.
Der Erfolg beruht natürlich auch auf unseren Ausbildern aus der Erwachsenen Riege, welche manchmal zwar etwas genervt aus der Wäsche schauten, sich aber keine Blöße gebend durchbissen. Auf meine Nachfrage ob unsere Kidds etwas über die Ausbildung Grundtauchschein für die Homepage schreiben könnten, kam nur die lapidare Mail:
In der Theorie habe ich geschlafen. Danke Lutz!
Der Höhepunkt der Grundtauchschein-Ausbildung kam danach.
4. Erfolgseis Grundtauchschein mit anschließendem Billard spielen
Erfolg sollte honoriert werden. Eis essen in Grevenbroich. Alle kamen und ein paar mehr. Fürsorglich an meinen Geldbeutel denkend, bestellten sich die Kidds Eis. Alles kleine Spaghetti-Eis, kleine gemischte Eis, kleine Fruchtbecher, außer meine Person: Großes Spaghetti-Eis und Cappuccino. Mein Verhängnis. Innerhalb von 20 Minuten war Eisdiele erledigt. Hilfe suchend schaute ich mich noch nach Abnehmern für den Rest meines Eises um. Die Ungeduld der Kidds schlug Wellen. Umfallende Stühle, lautes Gegröle na ja, auf den Nenner gebrachte Langeweile. Es zog uns also weiter. Bis zum Training hatten wir noch fast 2 Stunden. Der Montanushof und die Billard Tische waren um die Ecke. Also auf. Zwei Tische reserviert, 8 Kiddis mit Schlaginstrumenten ausgestattet und auf gings. Klappt sogar. Die Langeweile war wie weg geblasen und der Spaß stand in den Gesichtern geschrieben.
5. Dann kam`s . Harry!!!! (Anmerkung von Harry: Nein, die Weihnachtsfeier kam)
Er meinte tatsächlich, dass unsere Weihnachtsfeier auch von der Jugend getragen wird (Anmerkung von Harry: Ist schon seit Jahren so üblich ;-). Zumindest der kulturelle Teil. Es hieß also: Laß dir was einfallen. Absolut nicht mein Ding. Ständchen auf der Blockflöte vortragen oder Weihnachtsgedichte auswendig lernen. Neeeeee. Anja und Matthias brachten uns auf den richtigen Weg und dem Prophezeiten. Sie schrieben kurzer Hand einen Teil der Weihnachtsgeschichte auf unsere Bedürfnisse. Mit etwas Untermalung und geplanten Zwischenrufen der zu schauenden Bevölkerung wurde daraus dann doch etwas nach unserem Geschmack. Nicht ganz trocken, gewürzt mit einem bisschen Humor und Spannung, dabei eine gehörige Portion Ironie. So macht dann auch Theater spaß.
6. Karnevals-Pool-Party
Gemeinsame Fete feiern, das war unser Ziel. Austragungsort war unser Schwimmbad. Vorbereitungen wurden getroffen. Obst entkernt, geschält, in kleine Stücke geschnibbelt. Wurst und Käse mit Obst auf Spieße gesteckt. Dazu gab es Cocktails aus Fruchtsäften und Baguette. Musikuntermalung aus unserer mobilen Stereoanlage und Gummitiere und Luftmatratzen im Wasser. Die Stimmung war Klasse. Ich habe mich nicht getraut, das Toben, Balgen und faul auf dem Wasser Rumtreiben zu unterbrechen. Statt dessen gab ich mir einen Cocktail nach dem anderen. Natürlich waren Kostüme angesagt. Im nächsten Jahr müssten wir sie eigentlich prämieren. Selbst unseren großen Kinder aus der Mittwochstrainingsgruppe, wie Stefan, Harry oder Rainer waren mit Spaß bei der Sache.