Nessie Biografie

 

„Nessie“

meine Biografie

zusammengestellt von Hans-Willi Franken
und Wolfgang Fiedler

Bei der Gründung des Tauchvereins TSG-Grevenbroich 1984 wurde ein Vereinslogo gesucht. Viele Vorschläge wurden von Vereinsmitgliedern eingereicht, dabei auch ein Entwurf von Willi Franken, der „MICH“ darstellte. Aus der Diskussion ging ich als Sieger hervor.

Vorerst gab es mich nur 2-dimensional. Ich wurde bis heute als Aufkleber (Sticker), als Aufdruck für T-Shirts, auf Jogging-Anzüge, als Aufnäher und auf Glückwunschkarten verwendet.

Da diverse Vereinsmitglieder schon des öfteren am Fackelschwimmen in Bad Kreuznach teilgenommen hatten, wollte man mich dort beim nächsten Mal als 3-dimensionales und schwimmfähiges Vereinssymbol vorstellen.

Willi machte sich sofort an die Arbeit. Ein Vereinsmitglied, das heute leider nicht mehr im Verein ist, spendete einen ganzen Karton Bauschaum. Ein langer Folienschlauch diente als Form für eine ca. 3 Meter lange und schnurgerade Wurst aus Bauschaum. Diese Wurst zersägte Willi in diverse trapezförmige und auch gerade Teile, die er dann wiederum mittels Bauschaum zusammenfügte. Nach Bearbeitung mit diversen Schleifgeräten entstand daraus mein Korpus. Meinen markanten Kopf „schnitzte“ er mit Messern aus einem großen Bauschaumwürfel heraus. Wiederum mit Bauschaum verband er jetzt Korpus und Kopf und bearbeitete nochmals die Übergänge. Ein anderes Vereinsmitglied, das heute auch nicht mehr im Verein ist, übernahm meine vorgefertigte Figur und überzog sie mit glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), setzte aus wasserfestem Sperrholz meine Rückenflossen auf, bemalte und spritze mich in den Vereinsfarben rot/weiss und baute den ersten Schwimmer, der mich tragen sollte.

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In Gemeinschaftsarbeit wurde eine Beleuchtungskette entwickelt, die durch einen PVC-Schlauch gegen Wasser geschützt wurde. Beim nächsten Fackelschwimmen in Bad Kreuznach war ich dann dabei. Meine Lichterkette wurde von einer Auto-Batterie mit Strom versorgt, die auf dem Schwimmer spritzwassergeschützt montiert war. Ich habe zwar nicht den ersten Preis für das originellste Vereinssymbol gewonnen, aber wir hatten eine Menge Spaß.
Mein nächster Auftritt war bei einem Sommerfest mit Fackelschwimmen auf dem damals angepachteten Vereinsgewässer „Grüner See“. Leider saß ich dort nur auf einem Förderband für Kies und durfte nicht mit schwimmen.

Danach tauchte ich vorerst mal für längere Zeit und in tiefere Gewässer ab.
Erst jetzt, im Jahre 2001, habe ich mich getraut, beim Sommerfest wieder aufzutauchen. Willi und auch andere Vereinsmitglieder (die mich noch gar nicht in dieser Form kannten) spekulierten: Wie kam ich in den seit Anfang des Jahres vom Verein angepachteten See „Am Blankenwasser“ bei Norf? Besteht vielleicht eine unterirdische Verbindung zu anderen Seen? Kann ich vielleicht fliegen, obwohl ich keine Flügel habe oder habe ich mich klammheimlich über Landstraßen auf den Weg gemacht? Habe ich vielleicht ein Auto oder bin ich per Anhalter angereist?

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Meine Erklärung dazu: Wolfgang, unser damaliger Gerätewart, hat meine jahrelang verschollene Figur ausfindig gemacht, mich top restauriert, einen neuen und besseren Schwimmer angefertigt und dazu die Beleuchtung überarbeitet, womit ich jetzt auch meine Augen leuchten lassen kann. Mit seiner Frau Christa transportierte er mich an das neue Vereinsgewässer und versteckte mich im Dickicht eines ufernahen Gebüsches. Zum Sommerfest tauchten sie dann in meiner Nähe ab und zogen mich (warum eigentlich schließlich kann ich doch selbst schwimmen!), zum Erstaunen vieler neugieriger Vereinsmitglieder und auch vieler vereinsfremder Badegäste, über den See. Bis in die Nacht hinein konnte ich in Ufernähe schwimmen und meine Augen leuchten lassen.

Ich würde mich freuen, wenn ich recht bald wieder bei einer Vereinsveranstaltung auftauchen kann, denn nicht in Loch Ness, sondern bei euch fühle ich mich wohl.

Eure Nessie

Wie ihr oben seht, habe ich jetzt auch Pupillen bekommen, die einige Girlis auf dem Sommerfest vermisst haben.